Immer online für den Job?

In der Arbeitswelt gibt es den Begriff der „erweiterten Erreichbarkeit“: Früher ging man morgens zur Arbeit und am Nachmittag wieder nach Hause. Damit hatte die Arbeit einen fest umrissenen zeitlichen Rahmen. Durch das Internet, Smartphones, Laptops und andere technische Möglichkeiten sind diese Grenzen aufgeweicht: Man kann auch abends auf dem Sofa noch Emails bearbeiten, sich in die Systeme der Firma einloggen und mit den Kollegen telefonieren.

 

Das hat viele Vorteile: Die Arbeitnehmer können so die Arbeit flexibel gestalten, sie mit Familie und Freizeit besser in Einklang bringen. Die Kommunikation innerhalb des Teams oder mit dem Chef wird einfacher. Die Produktivität jedes einzelnen Mitarbeiters und damit der Organisation steigt.

 

Damit einher gehen aber auch Nachteile: Es handelt sich dabei um Mehrarbeit, die auf keinem Zeiterfassungssystem zu sehen ist. Die Regeneration kann beeinträchtigt werden und die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen. Das Video zeigt eindrücklich was passiert, wenn man den „Schreibtisch“ immer mit sich herumträgt. 

 

Wie kann es in einer Organisation gelingen, die immensen Vorteile zu nutzen, aber die Nachteile auf ein Minimum zu reduzieren? Meist bleibt es jedem Mitarbeitenden selbst überlassen zu entscheiden, wie er mit diesen Anforderungen umgeht. Dies kann jedoch zu Spannungen innerhalb von Teams und Organisationen führen.

 

Besser ist es, gemeinsam ein Vorgehen zu erarbeiten, wie man mit den technischen Möglichkeiten umgehen will. Am besten gelingt dies, wenn man zunächst einmal eine Erhebung macht, wie die erweiterte Erreichbarkeit von den Mitarbeitenden erlebt wird. Auf dieser Basis werden in einem Workshop Regeln abgestimmt und festgelegt, wie diese umgesetzt werden. Nach einer gewissen Zeit wird überprüft, ob die Mitarbeiter eine spürbare Verbesserung empfinden.

 

Was haben denn die Vorgesetzten davon eine solche Regelung zu treffen? Arbeitgeber sind angehalten eine „Gefährdungsbeurteilung für psychische Belastungen“ für alle Aufgaben im Unternehmen zu erstellen. Darunter fällt auch das Thema „erweiterte Erreichbarkeit“. Deshalb sollte die ‚Gefährdung‘ analysiert und - falls erforderlich - geeignete Maßnahmen ergriffen werden.

 

Für einen solchen Workshop empfiehlt es sich, einen neutralen Moderator hinzuzuziehen, um die Interessen aller teilnehmenden Parteien Gehör zu verschaffen und zu berücksichtigen.

 

Gerne unterstütze ich Sie bei der Planung und Durchführung.

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