So können Teamleiter ihre Teams erfolgreich machen

Im Newsletter 03/2023 werden die Teamentwicklungsphase nach dem Tuckman Modell vorgestellt. In der Teamentwicklung spielt das Verhalten der Teamleitung eine wesentliche Rolle. Sie können dem Team dabei helfen, dass die Entwicklung nicht ins Stocken gerät. Denn ein solcher Stillstand würde die positive Entwicklung des Teams dauerhaft beeinträchtigen.

Was können Sie als Leitung in den verschiedenen Phasen des Tuckman Modells tun?

 

Forming

In der Findungsphase sucht das Team Sicherheit und Orientierung. Dies kann von der Teamleitung durch folgende Maßnahmen unterstützt werden:

Ein schnelles Kennenlernen im Team gibt Sicherheit im Umgang miteinander. Dazu gehören nicht nur eine ausgiebige Vorstellungsrunde, sondern auch die Möglichkeit, einander beim Arbeiten kennenzulernen, also ist beispielsweise Job-Rotation für eine gewisse Zeit angesagt.

Es braucht Orientierung über Prozesse und Abläufe. Gerade zu Beginn der Zusammenarbeit ist es hilfreich, wenn die Teamleitung eine (grobe) Struktur für die Zusammenarbeit vorgibt. Wenn keine Strukturen vorhanden sind, kann es in dieser Phase bereits zu (heftigen) Auseinandersetzungen kommen, die das Zusammenwachsen des Teams verzögern bzw. behindern.

 

Storming

Bei der Zusammenarbeit im Team werden immer unterschiedliche Sichtweisen der Teammitglieder zutage treten. In der Forming-Phase nehmen sich die Teammitglieder noch zurück und sehen über Differenzen hinweg. Doch nach einer gewissen Zeit beginnen die Teammitglieder für die eigene Sichtweisen einzutreten. Diese Ansichten prallen aufeinander.

Der Teamleiter muss ein Umfeld für eine konstruktive Auseinandersetzung schaffen, d.h. er macht Auseinandersetzungen zum Thema im Team und hilft den Teammitgliedern die kontroversen Sichtweisen auszutauschen und einen Kompromiss zu finden. Reife Teams sind in der Lage, unterschiedliche Ansichten mit Unterstützung der Teamleitung auszudiskutieren. Die Teamleitung muss dem Team diese Phase zumuten und darf nicht zulassen, dass das Team sich in eine vordergründige Freundlichkeit zurückzieht. Ich nenne diesen Scheinfrieden „Friedhöflichkeit“.

Nur im Falle von (noch) unüberwindlichen Kontroversen sollte Teamleitung eine Entscheidung für das Team treffen.

 

Norming

Tragfähige Regeln und Lösungen zu entwickeln ist das Ziel der Norming-Phase. Die zu klärende Frage ist, worauf können wir uns als Team trotz der Unterschiedlichkeit einigen, um erfolgreich zusammen zu arbeiten.

Als Teamleiter geht es darum die Entwicklung praxistauglicher Regeln zu moderieren. D. h. sukzessive werden alle Bereiche der Zusammenarbeit diskutiert und Regeln vereinbart. Die Umsetzung der Regeln wird dann im Alltag ausprobiert. Nach der vereinbarten Zeit wird reflektiert, ob das gewünschte Ziel erreicht wurde. Falls nicht, werden die Regeln angepasst und erneut dem Praxistest unterzogen.

 

Performing

Gelingt das Norming, stellt sich das Performing ein. In der Performing-Phase macht die Zusammenarbeit in dem diversen Team wirklich Spaß: Man hat gelernt die Unterschiedlichkeit zum gemeinsamen Vorteil zu nutzen. Gegenseitiges Vertrauen bestimmt den Alltag und es bedarf nur sehr kurzer Absprachen, um die Herausforderungen des Alltags zu meistern. Dies ist der Zustand das jedes Team sich wünscht.

Ist es dem Team gelungen tragfähige Absprachen zu treffen, sind außergewöhnliche Team-Leistungen möglich. Ein aktives Eingreifen der Teamleitung ist in dieser Phase nicht mehr erforderlich, da das Team sehr gut selbst Lösungen erarbeiten kann. Teamleitung sollte lediglich den Prozess beobachten und sicherstellen, dass Unklarheiten bzw. Konflikte vom Team weiterhin konstruktiv und lösungsorientiert bearbeitet werden.

 

Jedes Team ist natürlich anders und deshalb gibt es auch sehr selten einen idealtypischen Ablauf. Doch wenn die Teamleitung immer wieder reflektiert, wo das Team gerade steht, helfen die o.g. Hinweise, das eigene Verhalten entsprechend anzupassen.

 

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